Moor als Hochbeet 2017

In diesem Artikel geht es um den Bau und das Anlegen eines Moorbeets als Hochbeet. So ein Hochbeet hat den Vorteil, dass man sich zum Bepflanzen, Pflegen oder auch nur zum Betrachten der Karnivoren nicht zum Erdboden herunterbücken muss. Während bei einem normalen Moorbeet vor dem Einbringen der Folie in der Regel eine größere Menge Erde ausgehoben werden muss, bleibt einem dies bei einem Moor als Hochbeet erspart. Dafür wird allerdings ein entsprechender Kasten-Aufbau für das Hochbeet benötigt.

Normale Hochbeete gibt es in zahlreichen verschiedenen Varianten käuflich zu erwerben. Da es hier allerdings um kein gewöhnliches Hochbeet geht, sondern ein Moorbeet für fleischfressende Pflanzen angelegt werden soll, habe ich mich relativ schnell für einen Selbstbau aus Holz entschieden. Das hat den Vorteil, dass ich Bauweise, Größe usw. frei nach meinen Wünschen festlegen kann.

Das für den Bau verwendete HolzMaterial auf Länge gesägt

Als Holz habe ich mich für Douglasie entschieden. Dieses Holz wird vielfach auch im Gartenbereich für den Terrassenbau verwendet und ist zum Beispiel in vielen Baumärkten zu finden. Vom Aufbau her sollte es in meinem Fall eine rechteckige Kiste mit einer Grundfläche von etwa 100 x 70 cm und einer Höhe von knapp einem Meter werden. Die Maße habe ich später leicht angepasst, um mit den verfügbaren Materiallängen möglichst wenig Verschnitt zu haben. Für die Innenkonstruktion (Eckpfosten und Träger für den Zwischenboden) habe ich Balken mit 70 x 45mm gewählt, für die äußere Umrandung sowie den Boden Terrassendielen in 26mm Stärke und 142mm Breite. Das Material wurde entsprechend auf Maß zugesägt.

Eckpfosten mit TrägerbalkenBeide Balkenkonstruktionen

Vor dem Zusammenbau habe ich die Eckpfosten am oberen Ende abgeschrägt, damit diese später nicht die Folie beschädigen. Jeweils zwei Eckpfosten wurden mit einem Querbalken verschraubt, auf welchem später die Bretter für den Zwischenboden aufliegen. Um die Stabilität zu erhöhen, wurde zusätzlich an jeder Seite ein Edelstahlwinkel verbaut.

Aufbau der UmrandungAufgebauter Kasten

Dann wurden nach und nach die zugeschnittenen Terrassendielen an die Balken geschraubt. Die Dachlattenreste auf dem Foto dienen nur übergangsweise zum Stabilisieren / Ausrichten der Balkenkonstruktion und wurden später entfernt. Durch die verschraubten Bretter entsteht ein stabiler Kasten.

Sicht in das innere des KastensBoden

Allerdings fehlt noch der Zwischenboden. Ohne diesen müsste man bei der Gesamthöhe Unmengen an Torf in das Moorbeet füllen, was ich natürlich vermeiden wollte. Der Boden besteht ebenfalls aus Terrassendielen und wurde innen auf die Querbalken geschraubt. Der Abstand zwischen den Brettern ergab sich aufgrund der Maße und hat den Vorteil, dass eventuell eindringendes Wasser ablaufen kann.

Gestrichener KastenUnterbau aus Steinplatten

Für bessere Wetterbeständigkeit habe ich das zusammengeschraubte Hochbeet anschließend mit Douglasien-Öl gestrichen. Das Öl feuerte das Holz etwas an (rötliche Färbung). Am späteren Standort im Garten wurde der Boden eingeebnet und Steinplatten verlegt. Dieses stabile Fundament verhindert einerseits ein Absacken des Hochbeets und sorgt andererseits dafür, dass das Holz keinen Kontakt zum feuchten Erdboden hat.

Hochbeet an seinem StandortHochbeet mit Folie

Das Hochbeet wurde an seinem Platz aufgestellt und der Innenraum mit 0,5mm dicker Teichfolie ausgekleidet. Die Folie wurde am oberen Rand fixiert und anschließend mit schmalen Brettern kaschiert. So sieht man später beim befüllten Hochbeet im Idealfall keine Folie.

Wasserspeicher mit BefüllrohrBefülltes Hochbeet

In das Becken habe ich umgedrehte, mit zusätzlichen Löchern versehene Blumentöpfe gestellt. Ein geschlitztes Drainagerohr dient zum Befüllen bzw. Bewässern und ist direkt mit den zwei größten Töpfen verbunden. In die Teichfolie wurden einige Zentimeter unter dem oberen Rand ebenfalls einzelne Löcher gebohrt, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Die Steine dienen übrigens nur zum Beschweren der Töpfe und wurden natürlich nach Einbringen einer ersten Torfschicht entfernt. Der Torf wurde vor dem Einfüllen mit Regenwasser versetzt und das befüllte Hochbeet nochmal gründlich gewässert.

Bepflanztes Hochbeet

Das letzte Foto zeigt das bepflanzte Moor-Hochbeet. Es wurden einige Venusfliegenfallen (Dionaea muscipula) und Sonnentau-Pflanzen (hauptsächlich Drosera rotundifolia und Drosera intermedia) hineingesetzt. Die Wurzel in der Mitte dient als Dekoration.

 

Baujahr: Juni 2017