Anlage des ersten Moorbeets 2003

Im März 2003 habe ich mir einen langen Wunsch erfüllt und ein kleines Moorbeet im Garten angelegt.
Auf dieser und den folgenden Seiten möchte ich kurz beschreiben, wie ich beim Anlegen vorgegangen bin, in der Hoffnung, dass ich damit vielleicht der/dem einen oder anderen beim Anlegen eines eigenen Moorbeets weiterhelfen kann. Zwar sind die beigefügten Fotos nicht sonderlich gut geworden, weil der verwendete Film sich wohl schon eine längere Zeit im Fotoapparat befand, aber ich denke es ist besser als garnichts.

Klicken Sie auf die einzelnen Fotos, um eine größere Version angezeigt zu bekommen.

Vorüberlegungen

Bevor man die Schaufel in die Hand nimmt und mit dem Bau beginnt, sollte man ein paar Überlegungen anstellen. Neben einem geeigneten Platz für das Moorbeet muss man sich über die Größe und Form im klaren werden, wobei man die geplante spätere Bepflanzung natürlich berücksichtigen sollte. Mein Moorbeet ist 4 Meter lang und etwa 1,80 Meter breit und ist somit gut 7 qm groß. Zum einen passte diese Form gut in die für das Beet vorgesehene Fläche, zum anderen hatte ich mir überlegt, dass man so vom Rand des Moorbeets bis in die Mitte reichen kann, ohne dass man das Moorbeet betreten muss. Sonst müsste man Bretter oder ähnliches im Moorbeet verlegen, um keine Spuren zu hinterlassen oder gar zu versacken.

Damit das Moorbeet im Sommer nicht so schnell austrocknet, sollte man unter dem Torf genügend Wasserspeicher einbringen. Neben ein paar 20-Liter-Kanistern habe ich mir für diesen Zweck jede Menge leere 10-Liter-Eimer von einem Krankenhaus besorgt; dort fallen jeden Tag mehrere diese ehemaligen Joghurt-Eimer an, und die sind froh, wenn jemand dafür noch Verwendung hat. Wer den Bau eines Moorbeets plant, sollte sich mal umhören, mit etwas Glück kommt man so kostenlos an die benötigten Wasserspeicher.

Ist das mit den Wasserspeichern geklärt, dann sollte man sich auch Gedanken über die Folie machen, die man für das Moorbeet benötigt. Die Tiefe des Moorbeets ergibt sich hauptsächlich aus der Höhe der Wasserspeicher plus einer Torfschicht von etwa 30 – 40 cm, je nach späterer Bepflanzung. Bei der Berechnung der nötigen Foliengröße sollte man neben der Breite bzw. Länge + 2 x Tiefe etwas Reserve einplanen, nicht dass die Folie später zu klein ist. Als Folienstärke habe ich 1 mm gewählt, damit sich keine spitzen Steine oder ähnliches durchdrücken und die ganze Arbeit zunichte machen. Bei kleineren Moorbeeten dürfte eine Dicke von 0,7 mm auch ausreichend sein.

Übrigens kann ich jedem, der sich ein eigenes Moorbeet anlegen will, das Buch „Das Moor im eigenen Garten“ von Erich Maier empfehlen. Weitere Informationen zu diesem Buch finden Sie auf der Literatur-Seite.

Baubeginn

Nach den Vorüberlegungen kann man dann mit dem eigentlichen Bau beginnen und die Erde ausheben…

ausgehobene Moorbeet-GrubeMoorbeet mit WasserspeicherDas erste Foto zeigt mein Moorbeet, nachdem der erste Schritt und die schwerste Arbeit erledigt war. Bei kleineren Beeten kann man den Boden per Augenmaß einigermaßen eben machen, aber bei etwas größeren Flächen ist eine Schlauchwaage sehr hilfreich.
Als damit die Form des Moorbeets festgelegt war, habe ich meine gesammelten Wasserspeicher zur Anprobe in die Grube gesetzt, um zu sehen ob ich mit den Eimern und Kanistern auskomme und um die spätere Anordnung festzulegen. Die Anprobe mit den bereits angebohrten Wasserspeichern ist auf dem zweiten Foto zu sehen.
Bevor man nun die Grube mit Folie auskleidet, sollte man sichergehen, dass sich am Boden und an den Seiten keine spitzen Steine oder Äste befinden. Wenn diese die Folie durchstoßen und sich das Wasser nicht im Moor hält, dann hat man später nur wenig Freude daran. Zur Vorzubeugung kann man auch ein Schutzflies unter die Folie legen, ich habe mir das aber gespart und stattdessen eine dünne Schicht Sand auf dem Boden verteilt.
Anschließend kann man die Folie in der Grube ausbreiten und möglichst glatt verlegen. Die Folie komplett faltenfrei zu kriegen ist meistens nicht möglich, spätestens in den Ecken bilden sich Falten, aber das stört auch nicht weiter. Als nächstes sind die mit Löcher versehenen Wasserspeicher im Moorbeet zu verteilen. Um die spätere Befüllung mit Wasser zu erleichtern, habe ich zwischen den Wasserspeichern ein einigermaßen flexibles Drainage-Rohr verlegt. Das Rohr führt in einer Ecke des Moores nach oben und wurde über die ganze Länge mit kleinen Löchern versehen, damit das Wasser austreten kann. Mit Hilfe des Rohrs verteilt sich das Wasser relativ schnell im ganzen Moorbeet, falls in trockenen Zeiten doch einmal gegossen werden muss.

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